Nachdem wir mit der Grundlagenforschung, der Technologieentwicklung und der Vorentwicklung bereits drei Bereiche der Forschung und Entwicklung ausführlich besprochen haben kommen wir nun zum letzten Bereich, der so genannten Produkt- und Prozessentwicklung.
In dieser letzten Phase werden die durch die drei anderen Phasen zu Tage geförderten Potentiale, d. h. das Wissen, die Fähigkeiten, die Prozesse sowie auch die Prototypen der Produkte, in konkrete Produkte oder auch Prozesse umgesetzt. In dieser letzten Stufe kommt es also zur wichtigen Übertragung der aus einem wissenschaftlichen Prozess gewonnenen Erkenntnisse auf die unternehmerische Praxis. Erst dieser Schritt ermöglicht daher eine massenweise Fertigung eines neuen Produkts und damit auch den wirtschaftlichen Erfolg einer Unternehmung. Alle Forschung, sei es die über Grundlagen oder konkrete technische Probleme, ist für das Unternehmen als wirtschaftendes Subjekt von nur geringem Wert wenn es nicht möglich ist, den Transfer in die Praxis zu erwirken.
Es stelle sich damit unmittelbar nach den Faktoren, die es braucht um diesen Transfer von der Theorie in die Praxis des Unternehmens zu gewährleisten. Wie kann eine Firma dafür sorgen, dass neu entwickelte Produkte reibungslos auf dem Markt eingeführt werden? Warum scheitern viele neue Produkte trotz guter Forschung und teurer Marktstudien dennoch?
Generell ist eine Zusammenarbeit der unterschiedlichen Abteilungen eines Unternehmens durch die Etablierung interdisziplinärer Teams eine sehr gute Maßnahme um die Markteinführung eines Produktes reibungslos und erfolgreich ablaufen zu lassen. Damit ist gemeint, dass Mitarbeiter aus allen beteiligten Abteilungen, von der Entwicklung über den Einkauf bis hin zum Marketing, von Anfang an miteinander kommunizieren. Nur so kann gewährleistet werden, dass am Ende des Prozesses der Produktentwicklung, an dem die Markteinführung stehen sollte, bspw. die Abteilung, die für das Marketing zuständig ist, auch weiß, wie sie das neue Produkt am besten vermarktet. Das beste Produkt nützt nichts ohne ein dazu passendes und darauf abgestimmtes Marketing.
Eine weitere wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Markteinführung ist eine genaue Analyse des Zielmarktes im Vorfeld des Launchs des Produkts. Hier geht es vor allem um Fragen wie: Wer sind mögliche Käufer? Welche Ansprüche haben sie an das Produkt? Welchen Preis sind sie bereit zu zahlen? Welche Produkte machen unserem Konkurrenz oder ersetzen es? Erst wenn diese Fragen geklärt sind, steht einer erfolgreichen Einführung des neu entwickelten Produkts am Markt nicht mehr viel entgegen.
Es sei jedoch zum Schluss darauf hingewiesen werden, dass manchmal, obwohl alle Hinweise beachtet wurden und das Produkt an sich mehr als kaufenswert ist, dieses am Markt floppt. Dies kann dabei verschiedene Gründe haben, muss jedoch teilweise von Firmen schlicht hingenommen und als unternehmerisches Risiko abgestempelt werden.